Bettina Schaschke

Stress

„Ich bin gestresst“ oder „Ich hab' Stress“ ist ein von uns vermutlich schon etliche Male geäußerter Satz. Der Körper ist dann in der Regel angespannt. Vielleicht fühlen wir uns auch wie in einem Hamsterrad, um uns selbst und die Situation kreisend, und getrieben.

Wenn Menschen in eine Situation kommen, die sie als Bedrohung wahrnehmen und glauben nicht mehr bewältigen zu können, dann erleben sie Stress. „Herausforderungen“, „Meilensteine“ wiegen schwer wie Blei. Die Freude ist vor lauter Pflichten abhanden gekommen.

Die Felder von Stress sind vielfältig. Wir kennen vermutlich einige von den folgenden gut:

  • Stress im Berufsalltag durch Zeitdruck, Überflutung mit Sinnesreizen und Multitasking sowie die Sorge um den Arbeitsplatz
  • Stress in familiären Situationen durch Pflege von Angehörigen und Konflikte
  • Stress als Folge von Krankheit - auch für die Begleiter der kranken Personen
  • Stress durch Schmerzen
  • Stress, der bei Veränderungen, die einen langfristigen Wandel bedeuten, entsteht und sich in Form von diffusem Unwohlsein, Verwirrung, Angst, depressiven Verstimmungen und allgemein verminderter Lebensqualität bemerkbar machen kann

Im MBSR-Kurs lernen die TeilnehmerInnen zwischen Stressauslösern und der Stressreaktion zu unterscheiden. Sie untersuchen die eigenen Muster in Bezug auf Stress und bekommen Einsicht in Stress verschärfende Bewertungen und Einstellungen.

Stressbewältigung geht Hand in Hand mit einer differenzierten Wahrnehmung der eigenen Stressreaktion. Wir widmen uns deshalb der Frage: Was passiert in meinem Körper, in den Gedanken und Gefühlen sowie in meinem Verhalten, wenn ich in Stress bin?    

Die Stressreaktion wird durch ein kompliziertes Zusammenspiel zwischen dem zentralen Nervensystem, dem vegetativen Nervensystem und dem Hormonsystem ausgelöst. Wir versuchen uns klar zu machen, was im Körper abläuft, wenn man in Stress oder auch Dauerstress gerät und bekommen Einblick in den eigenen Gestaltungsspielraum, der durch die Achtsamkeit entsteht.